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Herausnehmbare Zahnspangen

Wirkungsvolle herausnehmbare Zahnspangen

von Dr. rer. nat. Larissa Dloczik, www.sanfte-zahnklammern.de

Gute_OK_Platte

Jahrzehntelang dienten herausnehmbare Zahnspangen in Deutschland für viele als alleiniges Behandlungsmittel. Heute werden sie in ihren Funktionen von Platzgewinn, Zahnkorrektur und Kieferkorrektur zusehends von den viel teureren und risikoreicheren festen Multibracket-Spangen verdrängt.

Zunächst wurden feste Spangen zur Perfektionierung der Zahnstellung zur Routine, wobei eine solide Vorarbeit mit herausnehmbaren Spangen voranging.
Diese Vorarbeit in der Wachstumsphase sorgte für genug Platz im Kiefer und für eine korrekte Bisslage, bei der die Mahlzähne wie Stößel und Mörser ineinander greifen.
Die Möglichkeit, mit herausnehmbaren Spangen auch die Zahnstellung zu korrigieren, wurde zusehends verkannt. Dabei wäre dies oft schon parallel zum Platzgewinn möglich.
Aber ungeachtet dessen, dass man herausnehmbare Zahnspangen heute komfortabler bauen könnte, scheinen manche Kieferorthopäden nun auf ihre Funktionen zu verzichten.
Fälle, in denen die Behandlung von Kindern zwar rechtzeitig begonnen wurde, aber sie unverstellbare Sparversionen von herausnehmbaren Spangen bekamen, die nichts bewirkten, sind keine Einzelfälle mehr. Nachdem damit 2 bis 3 Jahre wertvoller Wachstumsphase vergeudet sind, werden diese Kinder dann von brachialen Maßnahmen wie Zähneziehen, Außenspangen (Headgear, Gesichtsmaske), Gaumennahtsprengung (GNE) oder anderen voluminösen Festeinbauten unter dem Gaumen (Pendulum, Distal Jet) bedroht.
Harte Methoden der Erwachsenenbehandlung, die ohne Wachstum auskommen, greifen dann auf Kinder über, ungeachtet ihres Wachstums. Dabei könnte ihnen eine sanfte Kieferorthopädie bei rechtzeitigem Beginn eine schmerzlose Hilfestellung zum Gesundwachsen ihres Kauorgans geben.
Indessen ist Zähneziehen für kieferorthopädische Zwecke (Extraktionstherapie) heute bei über 60% der Opfer überflüssig! Werden die Lücken dann mit festen Spangen geschlossen, resultiert oft eine spitze Kieferform, die im umgebenden Weichgewebe zu klein wirkt, und die in der Tat mit verkleinerten Nasen-Atemwegen einhergeht, die ja das Obergeschoss des Oberkiefers bilden. Auch der Raum für die Zunge wird dabei verengt.

Platzdefizite im Kiefer sind in Breiten- und Längendefizite zu unterscheiden.
Oft ist die Kieferentwicklung bei Kindern heute gehemmt, weil Wachstumsreize durch harte Kost fehlen. Auch die Mundatmung im Ruhezustand ist schädlich, weil dabei die Zunge im Unterkiefer liegt. So gibt sie dem Oberkiefer keinen Wachstumsreiz, und er bleibt zu schmal (Mundatmergebiss, Breitendefizit). Hier können bewährte einteilige Zahnspangen, wie z.B. Aktivatoren, Bionatoren oder Funktionsregler nach Fränkel, helfen, die Kieferstellung und die Zungenlage zu normalisieren und die Nasenatmung zu fördern. Der Funktionsregler vermag zudem das Breitenwachstum der Kiefer anzuregen.
Zum isolierten Breiten-Gewinn waren auch die Dehnplatten geläufig. Sie ermöglichen im rechten Alter etwa 1 mm Breiten-Gewinn pro Monat. Bis zu 3x so schnell wirkende, 20/24 h zu tragende Varianten sind beschrieben.
Nichtsdestotrotz verbreitet sich die traumatisierende Gaumennahtsprengung (Gaumennahterweiterung, GNE), die mit einer fest unter dem Gaumen installierten Apparatur erfolgt, für immer jüngere Kinder. Ihre vermeintliche Schnelligkeit wird jedoch durch die anschließend nötige, 2- bis 5-monatige Stabilisierungsphase wieder vermindert. Einzelne Praxen empfehlen die GNE schon im Milchgebiss, oder routinemäßig bei Kreuzbissen oder bei Mundatmung (!), obwohl es im Milchgebiss und im frühen Wechselgebiss (Stadium mit 12 Milch- und 12 bleibenden Zähnen) keine Indikation dafür gibt. Gleiches gilt für die kleinere, ebenfalls fest eingebaute Quadhelix, die oft ein Fertigteil ist. Sie wirkt zwar mit geringerer Kraft, aber kann die Zunge bei jedem Kauvorgang wund machen.

Echter Platzgewinn durch Breiter- oder Längerwachsenlassen der Kiefer ist außerdem von der gängigen Methode zu unterscheiden, Seitenzähne nach hinten zu zwingen (distalisieren). Dies strapaziert oft die Wurzeln dieser Zähne, aber verschiebt das Platzproblem lediglich aus dem Front- in den Weisheitszahnbereich. Es sollte also die nachrangige Methode nach echtem Platzgewinn sein.
In Kombination mit geläufiger Multibracket-Technik wird für Distalisierungen entweder der Headgear (Außenspange) verwendet. Er ist älter als die aktiven Platten, die ebenso, aber schonender, auch zum Rückschub von Zähnen ausgestattet werden können.
Oder es werden feste Spangen wie das Pendulum (Pendelapparatur) oder der Distal Jet eingebaut, die ähnlich groß wie die zur GNE sind, und die keine Kassenleistung sind. Noch teurer und risikoreicher sind sog. Mini-Implantate (Mini-Pins, Minischrauben, skelettale Verankerung), die als Ansatzpunkte für Kräfte durch das Fleisch in den Knochen gedreht werden.

Solche Wachstumsverzicht-Behandlungen bedrohen heute erschreckend oft bereits Kinder in bester Wachstumsphase, und sie würden ihre unterentwickelten Kiefer für ihr weiteres Leben so klein belassen. Dabei werden Eltern oft mit Behandlungsvorschlägen wie Zähneziehen-oder-Headgear (oder Pendulum, oder GNE) genötigt. Ihnen wird dabei stets verschwiegen, dass es auch geeignete herausnehmbare Spangen gibt, die im rechtzeitigen Alter auch Kassenleistung wären. Bei der häufigen Einengung der Eckzähne, die sich schon vorher abzeichnet, sind z.B. Y-Platten, Z-Platten oder Bertoni-Platten bewährt, je nach Situation.
Wo Wachstum mangelt, besteht schließlich noch die Möglichkeit, Zähne schmaler zu schleifen (Slicen, Strippen).

Früherkennung und Frühbehandlung können den geschilderten Problemen zuvorkommen. Schließlich gelten hier und heute 80% der Zahn- und Kieferfehlstellungen als erworben!
Konfektionierte oder individuelle Mundvorhofplatten (MVP) können Daumenlutschergebisse bei Kleinkindern wieder normalisieren.
Die Krankenkassen zahlen kieferorthopädische Frühbehandlungen in Fällen von offenem Biss oder Kreuzbissen. Diese können Einzelzahn-Kreuzbisse sein, oder sich als Breitendefizit bei den Seitenzähnen zeigen (Schiefbiss, Schmalkiefer), oder im Frontzahnbereich liegen (Vorbiss, Progenie). Auch bei Progenie ist der Oberkiefer oft zu klein. Bewährte Behandlungsmittel, die die Kiefer mit eigener Kraft aneinander arbeiten lassen, sind bei Progenie z.B. der Funktionsregler Typ 3, die obere Dehnplatte mit Gegenkieferbügel (beide bereits im Milchgebiss möglich) sowie für 6- bis 10-Jährige die Rückschubdoppelplatte. Dennoch ist auch für Progenie-Frühbehandlungen eine hinderliche Außenspange auf dem Vormarsch, die Gesichtsmaske (Delaire-Maske), bei der der Großteil der Gegenkraft das Kiefergelenk permanent empfindlich in die Pfanne presst.

Eine Versorgungslücke an Frühbehandlung besteht indes bei unteren Frontzahn-Engständen (Abbildung).

UK_Engstand

Der Knochen des Unterkiefers ist dichter als der des Oberkiefers, und sein Breitenwachstum gilt daher nur als anregbar, bevor die bleibenden Eckzähne erscheinen. In so frühem Stadium stellen sich die Zähne oft selbsttätig besser, nachdem das Breitenwachstum z.B. mit Dehnplatten, Funktionsreglern oder kostengünstigen konfektionierten Trainern, wie z.B. Kaukraft Kiefer-Formern, gefördert wurde. Kostengünstige Frühbehandlung in Versorgungslücken gibt es z.B. über www.junge-kfo.de.
Dagegen würde ein Abwarten bis zum für die Kassen regulären Behandlungsbeginn, nämlich dann, wenn in jedem Gebiss-Viertel ein Eck-oder Seitenzahn wechselt, eine schonende Behandlung für solche Fälle erheblich erschweren.

In dieser Hinsicht verallgemeinert, ist bei solchen Behandlern Vorsicht geboten, die alle kleinen Patienten noch länger warten lassen, nämlich so lange, bis alle Milchzähne weg sind. Dies signalisiert nichts anderes als die routinemäßige Anwendung fester Spangen in jener Praxis. Gegen die damit künstlich geschaffene Kariesgefahr werden den Eltern häufig Prophylaxe-Maßnahmen aufgenötigt, die privat zu zahlen sind, oft mit Argumenten wie "95% der Eltern bezahlen ihren Kindern dies", die einem Verkaufstraining entstammen könnten.
Zudem kann die pausenlose Krafteinwirkung der festen Spangen manchen Kindern (und Erwachsenen) wiederholt tagelange Schmerzen bereiten. Meist ist sie dabei auch noch viel umfangreicher, als sie mit herausnehmbaren Spangen wäre. Denn diese werden individuell gefertigt, während in jenen oft Fertigdrähte (Bögen) in Einheitsform und Einheitsgröße eingesetzt werden, die so manchen Kiefer mehr umformen, als es für ein ordentliches Gebiss tatsächlich nötig wäre. Überdies droht nicht nur bei Platzmangel, sondern auch bei Deckbiss mit einer rein festsitzenden Behandlung zusätzliche Quälerei, nämlich durch zusätzliche Einbauten wie Aufbisse, die die Mörser-und-Stößel-Funktion beim Kauen lahmlegen.

Aber auch bei zeitigerem Behandlungsbeginn mit herausnehmbaren Spangen sollten die Eltern darauf achten, ob diese bei ihren Kindern auch Wirkung zeigen. Wenn die Fehlstellung nach 1 Jahr noch nicht gebessert ist, sollten sie nicht zögern, eine unabhängige Zweitmeinung einzuholen. Das Titelbild gibt ein Beispiel einer wirkungsvoll konstruierten aktiven Platte (die heute auch bunt sein könnte). Langsam, aber zugleich wird der schmale Kiefer geweitet, ein leicht aufgewanderter Backenzahn wird zurückgeschoben, und die Schneidezähne werden vorgeschoben, was ihnen weiteren Platz gewinnt. Dabei werden sie zwischen dem ausgerundeten Plastikrand und dem lippenseitig verlaufenden Drahtbogen zugleich richtiggedreht.

Ganzheitliche Kieferorthopäden behandeln generell ursächlicher und schonender. Jedoch ist "ganzheitlich" hier keine geschützte Bezeichnung. Traditionell nutzen sie den Bionator nach Balters, sowie Physio- und Begleittherapien und Crozat-Geräte (leichte herausnehmbare Drahtgestelle) zum Platzgewinn und zur Ausformung der Zahnbögen. Heutzutage gehen aber auch manche ganzheitlichen Praxen zum routinemäßigen Einsatz fester Spangen über, insbesondere des zuzahlungspflichtigen Damon-Systems.

Mangels Marketing weit weniger geläufig ist der wirkungssteigernde Silikon-Plastik-Verbund an üblichen herausnehmbaren Spangen. Dieses sog. Regulierungssilikon ermöglicht zum einen eine rationelle Zahnkorrektur, die durch den flächigen Kraftangriff auch in Spätfällen und bei verdrehten Zähnen möglich wird. Zum anderen lässt sich Aktivatoren und Bionatoren mit Regulierungssilikon ein Kaugummieffekt hinzufügen, ähnlich wie bei den zur Frühbehandlung genannten Kaukraft Kiefer-Formern. Da der Kaugummieffekt die Durchblutung und das räumliche Gesundwachsen der Kiefer fördert, kämen solche Spangen oft mit einer reduzierten Tragezeit von nachts und stundenweise tagsüber aus, was ideal für Ganztagsschüler wäre. Leider ist es stattdessen geläufiger, die Wirkung herausnehmbarer Spangen durch Kombination mit Außenspangen zu beschleunigen.

Dabei gilt zum Abschluss der Behandlung letztlich: je weniger in Form gezwungen wurde, desto stabiler bleibt das Ergebnis. Womit sich auch die Frage nach den heute oft vermarkteten (Klebe-)Retainern relativiert - das sind hinter die Frontzähne geklebte Drähtchen für bis zu 500 Euro Privatzahlung.

Siehe Aktivator, Bionator, Funktionskieferorthopädie, Aufbißplatte, Aufbißschiene, Bruxismus, Parodontalschiene, Lückenhalterplatte, Crozat, Deckbiss, Dehnplatte, Delaire-Maske, Distal-Jet, Engstand, Extraktionstherapie, Fränkel, Frühbehandlung, ganzheitliche Kieferorthopädie, Gaumennahterweiterung, Gaumennahtsprengung, Gesichtsmaske, Headgear, Kreuzbiss, Mini-Implantate, Mini-Pins, Pendulum, Pendelapparatur, Progenie, Quadhelix, Schmalkiefer, Schiefbiss, skelettale Verankerung, Vorbiss.

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Sie sollten Informationen aus dem Internet niemals als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. Bei gesundheitlichen Beschwerden fragen Sie Ihren Zahnarzt/Arzt oder Apotheker. Nehmen Sie niemals Medikamente (oder Heilkräuter) ohne Absprache mit Ihrem Zahnarzt/Arzt oder Apotheker ein!





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